Abseits der Unterkünfte auf dem Heidschnuckenweg 🐏

Seit Anfang des Jahres hatten wir Mädels unsere Wanderung auf dem Heidschnuckenweg geplant. Immer wieder neue Corona-Maßnahmen machten uns die Organisation nicht gerade leicht. An eine Aufhebung des Beherbergungsverbots war bis Mitte Mai – zum Zeitpunkt der Feinplanung – noch gar nicht zu denken und so teilten wir die rund 230 Kilometer von Hamburg nach Celle in Etappen ein, die uns eben nicht in Orte und Städte mit Hotels und Pensionen führen, sondern zu Schutzhütten, Park- und Rastplätzen. Trekkingurlaub eben.In der Natur zu übernachten, hat seine Vor- aber auch seine Nachteile. Du erlebst eine unvergleichliche Stille, die nur von Eulen, Füchsen und Grillen in der Nacht durchbrochen wird. Eine wunderschöne Aussicht ist dir in den meisten Fällen garantiert und das Campieren in beziehungsweise bei Hütten und Rastplätzen bringt den Komfort einer Sitzbank mit. Damit einher geht natürlich die Verantwortung, alles wieder so zu hinterlassen, wie du es vorgefunden hast.Wasser kann zu einer Herausforderung werden. Grundsätzlich ist der Heidschnuckenweg darauf ausgelegt, ihn in 13 bis 14 Tagen zu erwandern und in den Orten an der Strecke unterzukommen. Für uns hieß das, den Standort der letzten Wasserquelle des Tages zu kennen und bis zu sechs Kilometer weit vier bis fünf Liter Wasser (zusätzlich zum Gepäck, versteht sich) zum Übernachtungsplatz zu schleppen. Trekkingurlaub in Niedersachsen ist so eine Grauzone. Ich hatte einen Blick in das Waldgesetz von Niedersachsen geworfen und herausgefunden, dass das Aufstellen von Zelten verboten ist. Also hatten wir uns Tarps besorgt (die keinen Boden haben und daher nicht das Kriterium für ein Zelt erfüllen). Bei der Feinplanung achtete ich natürlich darauf, nicht einfach wild im Wald zu campieren, sondern dort, wo schon Strukturen vorhanden sind (Schutzhütten, Rastplätze, Parkplätze). In der Umsetzung sind wir damit in den Wäldern und Landschaftsschutzgebieten (nicht Naturschutzgebiet) gut gefahren und haben auch den Segen des lokalen Försters bekommen. Im Naturschutzgebiet selbst haben wir auf das Tarp verzichtet und einfach mit einer Unterlage direkt in Hütten biwakiert. Und auch eine nette Bekannte von der Polizei konnte in den Gesetzen dazu nichts finden, das dagegen spräche.Am Ende ist es immer eine Frage der Abwägung und Kommunikation, wenn man mal auf jemanden trifft. Wie immer gilt natürlich: Nichts zerstören, die Natur respektieren und den eigenen Müll mitnehmen. Damit verhalten wir uns als Trekkingbegeisterte meist vorbildlicher als Tageswanderer, die ihre Taschentücher und Dosen/Flaschen gerne mal im Wald liegen lassen.Angebote wie 1nitetent sind leider entlang des Heidschnuckenwegs wenig ausgeprägt, so dass wir nur eine einzige Nacht in einem privaten Garten übernachten konnten und eine weitere ganz spontan bei einer netten Dame.Meine gesamte Ausrüstungsliste für den Heidschnuckenweg findet ihr hier: lighterpack.com/r/nir90q