„Einige Teile der Stadt sind 2.000 Jahre alt. So ähnlich muss es in Judäa ausgesehen haben. Die Architektur der Stadt, die Felsen und die umliegende Landschaft boten uns eine außergewöhnliche Kulisse. Als ich Matera zum ersten Mal sah, habe ich fast den Kopf verloren, weil es einfach perfekt war.“ Dies sind die Worte des Regisseurs Mel Gibson, der 2004 die meisten Szenen seines Films „Die Passion Christi“ in Matera und Craco ganz im Süden Italiens drehte.

Matera ist dank seiner Höhlenwohnungen – genannt Sassi – in der ganzen Welt bekannt. Craco hingegen sagt nur wenigen Menschen etwas. Es handelt sich um eine Geisterstadt in der Provinz Matera, die seit den 1960ern nach mehreren Erdrutschen nicht mehr bewohnt ist. Craco ist als Reiseziel noch nicht sehr bekannt, gehört zusammen mit Pietrapertosa und Venosa aber definitiv zu den Highlights dieser Tour. Neben dem Aostatal in den Alpen ist die Basilikata das Gebiet mit den wenigsten Einwohnern pro Quadratkilometer in Italien: ein perfektes Reiseziel für alle, die in engem Kontakt mit der Natur radeln möchten.

Matera erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Touristen aus aller Welt. Die Stadt hat sich gut davon erholt, dass sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wirtschaftlich ziemlich abgeschlagen war. 2019 wurde sie zur Kulturhauptstadt Europas ernannt. Zwischen Gastronomie und Sehenswürdigkeiten könntest du bestimmt auch einfach ein paar Tage in Matera selbst verbringen. Aber wenn du Lust auf ein bisschen Abenteuer hast, habe ich hier die richtige Route für dich: Sechs Tage auf schmalen Straßen, vorbei an kleinen Seen, mediterranen Wäldern und spannender Geschichte.

Dieses Gebiet ist seit Tausenden von Jahren bewohnt und die Völker, die sich hier niedergelassen oder um dieses Land gekämpft haben, reichen von den Langobarden über die Sarazenen bis zu den Byzantinern. Auf den meisten Etappen kommst du an archäologischen Stätten, hochkarätigen Museen oder Städten vorbei, die als Geburtsort berühmter Persönlichkeiten bekannt sind. Zum Beispiel war Venosa nicht nur Startpunkt einer Etappe des Giro d'Italia 2023, sondern auch der Geburtsort des römischen Dichters Horaz.

Diese Route ist nicht unbedingt für diejenigen geeignet, die gerade erst mit dem Radfahren begonnen haben. Die großen Höhenunterschiede erfordern einiges an Training und am besten auch Erfahrung mit Mehrtagestouren. Die unbefestigten Abschnitte machen nur etwa fünf Prozent der Gesamtstrecke aus, aber die Straßenverhältnisse sind nicht immer optimal. Aus diesem Grund empfehle ich dir ein Gravelbike oder ein Tourenrad mit eher asphaltorientierten Reifen. Wegen der vielen Steigungen ist eine berggängige Übersetzung zu empfehlen. Denk außerdem daran, Ersatzteile und Werkzeuge mitzunehmen.

Am besten unternimmst du diese Reise, wenn es weder zu heiß noch zu kalt ist. Du bewegst dich zwischen dem Meeresspiegel und den über 1.000 Meter hohen Lukanischen Dolomiten. Deshalb wählst du deine Kleidung am besten nach dem Zwiebelprinzip. Der Ausgangspunkt Matera ist die Endhaltestelle einer Bahnstrecke, die in Bari beginnt.Nicht alle Etappenziele sind touristisch gut erschlossen. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Übernachtungen im Voraus reservierst. Alternativ kannst du auch ein Zelt mitnehmen und im Freien schlafen.

Hast du Lust die Lukanischen Dolomiten noch näher kennenzulernen? Dann findest du hier eine großartige Radtour, die dafür perfekt ist: komoot.com/de-de/collection/2503749.

Reise in den Süden Italiens und entdecke unglaubliche Orte voller Geschichte!