6 Tage Radreise Gmünd - Prag & retour 7/2022

Ein Besuch in Prag stand schon lange auf dem Programm. Bis jetzt bin ich immer nur mit dem Auto im Zuge von Fahrten nach Deutschland durchgefahren ohne Zeit für einen Halt zu haben.😎 Nun wurde es eine Radreise 🚵.Ich sattelte mein Falkenjagd Hoplit R Reisemountainbike und machte mich von Gmünd aus auf dem Weg. Die Wettervorhersage für die nächsten 6 Tage war gut, trocken und relativ kühl.Eine 34 Minuten langes Komplettvideo dieser sechstägigen Radreise gibt´s hier:
TAG 1:
Beim Start war es windig und es hatte nur 13°C. Vielleicht war das der Grund warum ich so flott durch die Wälder unterwegs war 😉, ich erreichte bereits um 15:30 das Hotel in Veselí. Nachdem ich die Gegend noch etwas erkundet hatte war es nicht leicht, in dieser Ortschaft ein Restaurant zu finden, welches Kreditkartenzahlung akzeptiert. Dieses Problem hatte ich noch nie in Tschechien und auch an den anderen Tagen dieser Radreise zum Glück kein zweites Mal. Der Tag endete nach geradelten 109 km mit 1.180 hm.TAG 2:
Nach einem etwas dürftigen Frühstück machte ich mich auf den Weg. Die heutige Etappe sollte mit über 2.000 hm die anstrengendste der Tour werden. Heute und auch an den nächsten Tagen war eine Jacke auch beim Start nicht mehr notwendig. Anfangs ging es noch gemütlich über Forst- und Wiesenwege dahin. Erstes Highlight war die Stadt Bechin mit den schönen alten Häusern und das dortige Schloss.Dann folgte ein relativ unspektakulärer 30 km langer Straßenabschnitt bevor es wieder in die Wälder ging. Von der 50 m hohen Žďákov-Brücke hatte ich einen super Ausblick auf die Moldau und erreichte kurze Zeit später das prächtige Schloss Orlik, absolut sehenswert!Ab dann wurde es anstrengender, die Höhenmeter nahmen zu und Wege wurden anspruchsvoller zu fahren. Es ging immer oberhalb der Moldau in super Landschaft mit grandiosen Ausblicken hinauf und hinunter. Nach 103 km und 2.020 hm erreichte ich mein Quartier auf einem Reiterhof. Essen und trinken konnte ich dort ebenso, ein perfekter Ausklang des zweiten Tages.TAG 3:
Heute war die Ankunft in Prag geplant, je früher desto besser, damit das Sightseeing nicht zu kurz kommt. Frühstück gab es wie an den anderen Tagen bereits um 7 Uhr, womit ich bereits gegen 8 Uhr starten konnte.Ich besichtigte die Burgruine Vrškamýk bevor es hinunter zur Moldau und über die Brücke auf die andere Flussseite ging und in hügeliger Landschaft Richtung Prag. Nach 21 km wechselte ich über die Molin Brücke wieder die Flussseite.Bei km 55 war eine Überfahrt mit der Fähre geplant, ich stellte mich bereits darauf ein, dass daraus nichts werden wird weil ich ohne der Landeswährung "Tschechische Kronen" unterwegs war und rechnete mit einer späteren Fahrt über die nächste Brücke.Die Überraschung war dann umso größer. Die Fähre war eine Mini-Fähre, als ich ankam hatte der Fährmann mit dem Boot bereits abgelegt und war schon einige Meter entfernt. Als er mich sah drehte er tatsächlich um 😎 und holte mich ab 👍 . Ich hatte dann schon ein schlechtes Gewissen als ich ihm mitteilte, dass ich nur Euro´s und keine Kronen habe, was für ihn aber gar kein Problem war, 1€ wollte er, das habe ich ihm gerne gegeben 😀.Auf der anderen Flussseite ging es dann am Asphalt-Radweg flott in Richtung Prag. Ich war bereits gegen 13:30 in der Stadt und konnte so 80% des geplanten Sightseeing-Programmes schon am Nachmittag abspulen. Wie ein Chinese 😅 bin ich von einem zum nächsten Hotspot, Fotos machen, kurz schauen und gleich weiter. Ich war nicht alleine in der Stadt 😂, ein Wahnsinn, wieviel Touristen in Prag unterwegs sind!Am Abend gab's dann noch als Belohnung 750g Stelze mit Beilagen und 3 🥃. Danach war ich erledigt 🤣 und verschob den täglichen Komoot-Bericht und das Schneiden des Videos auf den nächsten Tag.TAG 4:
Ich bin nach einem ausgezeichneten Frühstück wie an den vorangegangenen Tagen gegen 8 Uhr gestartet und habe die verbliebenen 20% des Sightseeing Programmes erledigt. Zwischendurch hat mich der Hauptbahnhof in Prag fast in den Wahnsinn getrieben. Ich wollte diesen nützen um unter der Stadtautobahn auf die andere Seite zu kommen ... ging aber nicht, offensichtlich kommt man nur von 1 Seite in den Bahnhof oder man muss Insider sein. Ich schaffte es jedenfalls nicht, verzweifelte daran und drehte um.Später schickte mich Komoot noch über einen Zubringer auf eine Autobahn/Autostraße. Das kam plötzlich da ich davor auf einer Baustelle war, Baustelle zu Ende, plötzlich 2 Spuren, rechts Leitplanken und KEIN Pannenstreifen. Das war dann etwas der Horror, umdrehen und als Geisterfahrer zurück ging auch nicht. Also Augen zu und durch bis zur nächsten Abfahrt. Zum Glück ging es meist bergab und ich konnte sehr schnell fahren. Aber Autos und LKW´s mit hoher Geschwindigkeit knapp an mir vorbei waren alles andere wie lustig. Ich war froh wie ich an der nächsten Abfahrt flüchten konnte.Gegen 16 Uhr war ich dann schon beim Hotel (da heute ja weniger Prag Sightseeing als ursprünglich geplant). Gut war´s, weil anfangs konnte ich noch ein Bier in der Sonne genießen, aber plötzlich ging es mit Donner und Blitzen und Starkregen los! Sofort rein ins Hotel, später als es aufhörte ging ich dann Abendessen in ein in der Nähe liegendes Restaurant. Genau nachdem ich zahlte startete das nächste Unwetter, ein wahre Starkregen Orgie und die ganze Region war ohne Strom. Um die Wartezeit bis der Regen schwächer wird zu verkürzen bestellte ich halt noch ein 🥃, welches ich später nicht zahlen konnte da der Kreditkartenterminal auch keinen Strom hatte 😅 ... 2 Euro in bar wurden akzeptiert, Kronen hatte ich ja keine ...Im Hotel in totaler Dunkelheit hatte ich genug Zeit für den Tagesbericht und das Video, Strom gab es dann erst wieder nach Mitternacht.TAG 5:
Ein blauer Himmel überrascht mich in der Früh, am Himmel war nichts mehr vom Regen zu sehen, am Boden natürlich schon. Alles durchgeweicht im Wald und viele umgestürzte Bäume waren zu sehen.Zuerst habe ich das Schloss Konopiste besucht, ein überraschend zutraulicher Pfau erwartete mich dort bereits 😃.Danach zog sich die Strecke, immer wieder nur ordentlich hinauf und hinunter, kaum gerade Stücke, dann zusätzlich Matsch und versumpfte Wiesen, das kostete Energie. Weniger wie 30 km und ich hatte bereits über 1000 hm hinter mir. So verrinnt die Zeit und ich war schon etwas beunruhigt da die Tagesetappe ja wieder über 100 km lang war.Als Draufgabe wollte mich Komoot wieder auf die nächste Schnellstraße schicken, schneller wäre es ja gegangen aber noch einmal ganz sicher nicht!Es ging dann auch so später flotter dahin, ich besuchte den schönen Stadtkern von Tabor und erreichte gegen 19 Uhr das Hotel.TAG 6:Am Finaltag startete ich kurz vor 8 Uhr nach einer schönen Strecke über endlose Wälder und vorbei an vielen Seen erreichte ich die Landesgrenze bei Schlag bereits kurz vor 10:30 Uhr. Nach Litschau fuhr ich von einer Steinformation zu nächsten, hervor zu heben sind der Opferstein, der Wackelstein und der aufgrund seiner Größe besonders beeindruckende "Kas im Loab". Im Waldviertel ist es immer besonders schön zu biken.In Heidenreichstein durfte natürlich der Burgbesuch nicht fehlen, über Schrems ging es dann zurück nach Gmünd, um 15:30 traf ich dann zurück in Gmünd ein.Damit war meine Prag Radreise nach 591 km und 9.290 hm zu Ende - schön war´s 😄!